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RKnudsen
Anmeldedatum: 31.10.2006 Beiträge: 3 Wohnort (nur bei Vollmitgliedschaft erforderlich ): Nordstrand
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Verfasst am: 11.11.2006, 22:38 Titel: Sünde - als Mittel der Machtausübung |
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Sünde ist für mich der absolute Anti-Begriff im Glauben.
Sünde ist immer als eine Abweichung von geltenden Regeln zu verstehen. Regeln, die die aufstellen, die Macht und Durchsetzungskraft haben, die aber wie alles andere einer hohen Fluktuation unterliegen.
Mit der Androhung der Bestrafung der Sünden wird versucht, die Menschen klein zu halten, ihnen ein Joch aufzulegen, unter dessen Last sie nicht wagen, sich zu regen.
Aus meiner Sicht sollte Kirche aber den Menschen Mut machen, zu erkennen, dass Mensch-Sein immer auch bedeutet, Fehlverhalten zu zeigen. Viel wertvoller wäre es, würde der Mensch ermutigt, Fehlverhalten offen zu erkennen, einzugestehen und angeleitet, Wege zu finden, die Folgen seines Fehlverhaltens selbständig zu korrigieren.
Die Mißachtung der menschlichen Natur ist für mich eines der größten Probleme, die die Kirche über einen Großteil ihrer Geschichte mit sich getragen hat - die Natur des Menschen anerkennen hätte aber auch bedeutet, sich damit auseinander setzen und dahingehend wirken zu müssen.
Es stellt sich die Frage, wie unter dieser Vorgabe Machtpositionen erhaltbar gewesen wären, die auch in der Kirche ein so begehrtes Gut waren und sind. |
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Kathi
Anmeldedatum: 12.11.2006 Beiträge: 26 Wohnort (nur bei Vollmitgliedschaft erforderlich ): München
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Verfasst am: 21.11.2006, 11:03 Titel: |
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Hallo,
ich gebe Dir (wie ist das eigentlich in diesem Forum üblich, duzt man sich oder siezt man sich?) durchaus Recht: Der Begriff Sünde wurde immer auch als Mittel zur Machtausübung benutzt. Ich denke auch, dass man gerade Kindern keinen positiven Bezug zum Glauben und zu Gott vermitteln kann, wenn man in erster Linie den strafenden Gott vermittelt.
Aber ich denke, wenn man von dieser "Fehlentwicklung" des Begriffs Abstand nimmt und auf seine Ursprünge zurückschaut, kann man ihm durchaus etwas abgewinnen. Denn Sünde bedeutet ja ursprünglich wohl in erster Linie das "von Gott getrennt sein". Und wenn man in Gott v.a. den liebenden Gott sieht und nicht den strafenden, dann heißt Sünde doch nichts anderes als sich in seinen Taten von der dem liebenden Gott und der Liebe abwenden. Ist natürlich nur meine ganz eigene (sicher völlig untheologische) Interpretation, aber für mich hat der Begriff seither wieder etwas für sich. Denn ich denke, kaum jemand wird leugnen, dass man Unrecht tut, wenn man anderen Menschen willentlich Schaden oder Schmerzen zufügt - und das wäre dann Sünde im oben genannten Sinn.
Was mich stört ist, dass der Begriff Sünde gerade von einigen Strömungen der christlichen Kirchen wieder v.a. auf den sinnlich-körperlichen Bereich bezogen wird. Teilweise wird da der Eindruck erweckt, dass voreheliche Beziehungen schlimmer wären, als ein Kind zu mißhandeln. Obwohl Sünde, wenn man den obengenannten Sündenbegriff zugrunde legt, für mich nur das Zweitere wäre. |
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Gode Pötter Administrator

Anmeldedatum: 15.10.2006 Beiträge: 317 Wohnort (nur bei Vollmitgliedschaft erforderlich ): 45663 Recklinghausen
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Verfasst am: 21.11.2006, 14:23 Titel: |
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Kathi hat Folgendes geschrieben: | wie ist das eigentlich in diesem Forum üblich, duzt man sich oder siezt man sich |
Da gibt es keine Regel. Lediglich die Forensoftware (automatische Meldungen) sind auf das höfliche "per Sie" umgestellt. |
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