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Beifallsbekundungen in Messe?

 
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clemens



Anmeldedatum: 04.02.2008
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BeitragVerfasst am: 01.03.2008, 21:51    Titel: Beifallsbekundungen in Messe? Antworten mit Zitat

Aus gegebenem Anlass (Chrysam-Messe) in Bonn möchte ich doch mal einen Diskussionspunkt anstoßen.
Schon immer hat es mich gestört, wenn während oder nach einem Gottesdienst bzw. Messe wegen eines oder mehrerer Musikstückes, die zweifelsohne gut vorgetragen einen sehr schönen Beitrag zum Gottes-Dienst darstellen, wie in einem Theater oder sonstiger Aufführungsstätte geklatscht wird.
Meines Erachtens gehört das nicht in eine Messe oder in einen Gottes-Dienst.
(Ist jemals überhaupt schon mal jemand nach einer Predigt auf die Idee gekommen, zu klatschen, weil einem der Inhalt gut zusagte?)

Der Gottes-Dienst besteht aus mehreren Teilen; ich denke, wer seine Aufgabe als Organist ernst nimmt, der sieht auch seinen musikalischen Beitrag als Gottes-Dienstes an.
Ich bin zwar kein Organist, habe aber bereits mit meiner Frau (die wiederrum Organistin ist) gemeinsam im Gottesdienst Musik gemacht und es als fürchterlich empfunden, dass anschließend geklatscht worden ist; auch von mir aus war mein Beitrag Teil Gottes-Dienst, wofür ich nicht beklatscht werden will.
Leider ist dieses anschließende Beifall-Klatschen, was jegliche Form von Nachdenklichkeit, Feierlicher Stimmung oder Andächtigkeit, die man aus der Messe mitnimmt, zerstören kann, immer stärker geworden und ich frage mich, ob das mit der allgemeinen zunehmend mehr werdenden Definition als Konsument zusammenhängt.
Sicherlich, man möchte seine Dankbarkeit zeigen, seine Anerkennung kundtun, aber gibt es da nicht angemessenere Formen als diese? (ich glaube, kein Organist wäre böse drum, wenn man anschließend zu ihr/ihm ginge und ihm/ihr die positive Resonanz mitteilen würde (gerade der oftmals doch sehr persönlichen kleinen Rahmen der altkatholischen Gottesdienste ließe dieses zu. Wäre es dann im übrigen nicht eine viel größere Bekundung der Dankbarkeit, wenn man nicht schon während des Orgelnachspiels (ebenfalls wie in einem Theater) am besten sich so schnell wie möglich schon seinen Mantel überstreift, sich dabei noch lautstark mit seinen Nachbarn unterhält und zusieht, dass man möglichst schnell im Gedränge aus der Kirche kommt?)

Ich wünschte mir, dass diese Unart des Beifall-Klatschens aus jeglicher Form des Gottesdienstes verschwindet, denn für mich ist eine Messe/Gottesdienst keine Aufführung sondern ein Gottes-Dienst, in dem jeder nach seiner Möglichkeit - und wenn's nur das Mittun im Gemeindegesang ist - mit-dient.
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Orgeltuse



Anmeldedatum: 20.01.2007
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BeitragVerfasst am: 03.03.2008, 10:18    Titel: Antworten mit Zitat

Auch ich bin Organistin, da ich aber zur Ehre Gottes spiele und mein Orgelspiel zur Verkündigung gehört, ist für mich jeglicher Applaus einfach fehl am Platz.
Auch finde ich, dass Clemens recht hat, wenn er schreibt, dass das Beifall-Klatschen jegliche Form der Mediation und des Nachdenkens über das Gehörte und Erlebte im Gottesdienst nehmen kann.
Leider zeigt das Klatschen wirklich eine Art Konsumentenhaltung, die man auch in anderen Gemeinden erleben kann, weil nach dem Schlusslied alles rausrennt (Da scheint Bottrop ja ein lobenswertes Vorbild zu sein).
Sicherlich freue ich mich auch über eine positive Resonanz, aber das kann man mir auch persönlich sagen und das habe ich auch schon oft erlebt.
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tmansor



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BeitragVerfasst am: 04.03.2008, 00:36    Titel: Antworten mit Zitat

Nun, ich habe mich erst einmal mit der eigenen Meinung hier zurückgehalten; ich bin weder Organist, noch sonst irgendwie aktiv an der Gottesdienstgestaltung beteiligt (und leider auch recht selten im Gottesdienst), allerdings denke ich, man kann durchaus auch applaudieren im Gottesdienst, solange die Würde und der Charakter des Gottes-Dienstes in seiner eigentlichen Zielsetzung nicht verfälscht wird. Ich bin froh und dankbar für den Dienst der Gottesdienstbegleitung, der mir und gewiss auch der Gemeinde und dem/der Geistlichen hilft, durch die Musik Gott das Herz zu öffnen. Und da bei den Beteiligten meist sehr viel Mühe dahinter steht, kann man sich auch dementsprechend dankbar erweisen. Die Kirche ist als Raum des HERRN auch zutiefst menschlich und wir sollten uns dessen auch bewusst sein.

Grüße,

Tarec
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ManfredS



Anmeldedatum: 24.09.2007
Beiträge: 2
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BeitragVerfasst am: 04.03.2008, 09:22    Titel: Antworten mit Zitat

Das Applaudieren in der Kirche während oder nach einem Gottesdienst empfinde ich als Unsitte. Ein Gottesdienst ist weder eine Theatervorstellung, noch ein Konzert oder sonstige künstlerische Darbietung. Wenn einem das Spiel des Organisten besonders gut gefallen oder der Priester mit seiner Predigt ergriffen hat, so sollte man das dem Betreffenden besser hinterher sagen. Das schafft Gelegenheit, ins Gespräch zu kommen und stört andere nicht in ihrer Andacht.
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Marco Zumtobel
Gast





BeitragVerfasst am: 11.03.2008, 22:54    Titel: Antworten mit Zitat

Ich bin auch Hobby-Organist und verdiene mir während meines Studiums ein paar Euro hinzu, indem ich hier in Hamburg ab und zu Vertretungen übernehme. Also ich kann nur sagen, daß ich einen Applaus nach der Messe als Anerkennung empfinde. Diese Diskussion hatten wir aber schon zur Genüge im Kirchenorgelforum. Komischerweise sind das oft gerade die Profis oder die sich für solche halten, die ein Applaus stört. Kratzt Anerkennung vom gemeinen Volk zu sehr an des Profis Würde?

Gruß,
Marco
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FJTigges
Gast





BeitragVerfasst am: 16.03.2008, 17:28    Titel: Antworten mit Zitat

Meiner Ansicht nach kommt es darauf an, wie es gemeint ist. Das dezente Klatschen NACH dem Gottesdienst sehe ich nicht als Beifallskundgebung an, sondern als Dankesbekundung. So habe ich es auch in der Kölner Gemeinde erlebt und empfunden. Wenn man sich nicht mehr "danke" sagt, sondern alles als selbstverständlich ansieht, gerade dann ist das in meinen Augen Konsumhaltung.

Mit freundlichem Gruß

F.J. Tigges
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Michael Wolff
Gast





BeitragVerfasst am: 18.03.2008, 15:52    Titel: Antworten mit Zitat

Ich bin dann doch für klatschfreie Räume. Klatschen schafft schon oft genug einen Zwang höflicher Weise mitklatschen zu "müssen".
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Marco Zumtobel
Gast





BeitragVerfasst am: 18.03.2008, 18:27    Titel: Antworten mit Zitat

Ich glaube, man muß auch noch mal deutlich unterscheiden zwischen den sich freiweillig engagierenden und den bezahlten Organisten. Wer sich Sonntag für Sonntag früh morgens und pünktlich zur Kirche bemüht, und vielleicht auch noch in der Woche zur Verfügung steht, der verdient schon Anerkennung, vor allem wenn er/sie es umsonst macht. Ich bekomme ja noch was dafür (unverlangt), aber es gibt auch Leute, die das nur zur Ehre Gottes und Freude der Gottesdienstbesucher tun.

Gruß,
Marco
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André Golob



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Beiträge: 129
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BeitragVerfasst am: 15.04.2008, 16:14    Titel: Antworten mit Zitat

Ich denke, Andacht hin oder her, es agiert bei einer Eucharistiefeier nicht einer oder wenige und die übrige Gemeinde hüllt sich in meditativer Andächtigkeit. Jeder Teilnehmer einer Meßfeier ist angesprochen mit zu tun. Es handelt sich bei dieser Art von Gottesdienst um eine Feier, um ein aktives festliches Beisammensein, bei dem die Gemeinde nicht passiv auf ihren Stühlen sitzt und konsumiert, was ihr dargeboten wird. Immerhin feiern wir Sonntags Ostern und da ist Jubeln, Klatschen, ja sogar überschwengliche Heiterkeit (risus paschalis!) angesagt (möglicher Weise alles, die Andacht störende Momente).

Es gibt im übrigen auch Dialogpredigten bzw. Predigtgespräche, in denen die Gemeinde gefordert ist zu agierten und zu reagieren. Ich denke der Beifall nach der Predigt, den ich schon in einigen alt-katholischen Gemeinden erlebt habe, kann ein eben solches dialogisches Moment darstellen, eine positive Reaktion, ein Miteinklingen, ein Zustimmen, ein Begeistert sein von der Botschaft des (in verbaler oder musikalischer Form) Vorgetragenen. Dieses reagierende Verhalten hat auch seinen Platz im Gottesdienst selbst, denn es ist ein Teil dieses Gottesdienstes.

Mir ist das Klatschen allein deshalb schon sympathisch, da Kardinal Meisner es in seinen Kirchen verboten hat.
Und in der wiederbelebten, Priester zentrierten, tridentinischen Liturgie kann es so etwas gar nicht erst geben, denn die Gemeinde ist ja am liturgischen Handeln nicht beteiligt, kann gar nicht eingreifen und hat sich deshalb passiv zu verhalten [sie singt z.B. nicht das "Sanctus" (auch eine Art "Applaus"), sondern zeitgleich "zum Sanctus"].

Letztendlich gibt es Argumente für oder wider das Klatschen. Es ist ein Stück weit auch müßig darüber zu diskutieren, denn es wird ohnehin nicht gelingen es abzuschaffen. Es wird in unserer Kirche sicherlich keinen Geistlichen oder Bischof geben, der mündigen Menschen das Klatschen verbietet. Kardinal Meisner sei´s getrommelt und gepfiffen! :D

liebe Grüße
André Golob

P.S.: Ich fahre gleich zu unserer Lichtvesper - ein meditativer Andachtsgottesdienst, bei dem Klatschen sicherlich weniger angebracht ist.


Zuletzt bearbeitet von André Golob am 21.04.2008, 14:33, insgesamt einmal bearbeitet
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neuhaus-kiefel



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BeitragVerfasst am: 15.04.2008, 21:04    Titel: Zuerst einmal Dienst an Gott Antworten mit Zitat

Ich muss bei dieser Diskussion an den verstorbenen Bonner "Domorganisten" Klaus Schneider denken. Klaus war es immer peinlich, wenn geklatscht wurde, er verschwand mit einem galanten Sprung immer sofort in der Sakristei.

Da ich Christus für die Mitte unserer Eucharistiefeiern halte und nicht irgendeinen Priester, Diakon, Lektor oder Organisten, finde ich regelmäßiges, ich betone regelmäßiges, Klatschen unangebracht. Es ist aber durchaus schön, sich einmal ganz besonders bei jemandem für sein Engagement zu bedanken.

So profan das klingen mag: Orgelspiel ist Gotteslob und nicht die Befriedigung unserer musikalischen Bedürfnisse. Und, mit Verlaub, ist es in manchen Gemeinden zudem gängige Praxis, dass die Organistinnen und Organisten für ihren Dienst bezahlt werden.
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tmansor



Anmeldedatum: 01.02.2007
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BeitragVerfasst am: 16.04.2008, 11:25    Titel: Antworten mit Zitat

Nun, ich will diese Diskussion nicht unnötig aufwärmen, aber jetzt mal ehrlich: wie oft wird eigentlich im Gottesdienst geklatscht?
Vielleicht zweimal im Jahr, evtl. nach den großen Gottesdiensten an den Hochfesten, wo sich zwei, drei Leuts in ihrer Freizeit opferten (gewiss auch gerne) für die Vorbereitungen in der Kirche (Weihnachtsbaum etc.) oder in der musikalischen Begleitung (Chor, Organist etc.) und man ihnen einfach danken möchte. Meist sind es jene stillen Helfer, die man sonst als selbstverständlich ansieht und ich finde es mit die schönste Geste, genau diesen in der Kirche mit dem Applaus zu danken! Und ich sehe absolut nichts Schlimmes dabei!!
In der allsonntäglichen Liturgie ist das vielleicht schwieriger - aber solche Elemente aus Kinder- und Jugendgottesdiensten werden ja konsequent ferngehalten (leider bleiben dann auch die Jugendlichen weg, aber das ist ein anderes Thema) - man will ja schließlich die Heilige Messe, die einem SELBST am besten liegt ...

Tarec
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