Helmut Paulkowski
Anmeldedatum: 22.10.2006 Beiträge: 2 Wohnort (nur bei Vollmitgliedschaft erforderlich ): 45326 Essen
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Verfasst am: 23.11.2006, 00:54 Titel: Helmut Paulkowski |
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Mein Name ist Helmut Paulkowski. Ich bin am 26.01.1950 im alten Marienhospital in Bottrop geboren. Dieses Krankenhaus wurde vor ca. 20 Jahren abgerissen. Die Krankenhaus-Kapelle musste auf eine großartige Initiative der Bottroper Bürger erhalten bleiben und ist seit dem die Kirche der Katholischen Gemeinde der Alt-Katholiken in Bottrop.
Seit über 36 Jahren bin ich verheiratet (immer noch mit der gleichen Frau!), habe zwei erwachsene Kinder. Unsere Tochter wohnt bei uns im Haus. Unser Sohn ist Doktorand im Fraunhofer-Institut in Braunschweig (Physik, Nano-Bereich). Mein Wohnort ist Essen, trotzdem gehöre ich (aufgrund § 39, Abs 4 SGO) zur Bottroper Gemeinde; halte allerdings freundschaftlichen Kontakt zur Essener Gemeinde. Beruflich bin seit vielen Jahren selbständig und betreibe eine mittelgroße Videothek in Essen-Rüttenscheid.
Nun zu meiner religiösen Ausrichtung: Erzogen wurde ich (streng) römisch-katholisch. Nach vielen Jahren in einem Internat der Steyler Missionare bin ich nach Bottrop zurückgekehrt, bin zur Realschule gegangen und habe eine Lehre zum Starkstromelektriker auf der hiesigen Zeche (Prosper II) gemacht. Später habe ich noch eine Ausbildung zum Groß- und Außenhandelskaufmann abgeschlossen. Nach vielen Stationen (Münster, Bühl, München, Essen) bin ich nun seit 20 Jahren sesshaft geworden.
Durch meine Frau wurde ich auf den Alt-Katholizismus aufmerksam. Sie ist eine "getaufte" Alt-Katholikin. Bei Pastor Lothar Hehn (Münster) habe ich vor ca. 25 Jahren die Jurisdiktion gewechselt. Vielen Dank an Lothar Hehn und seine liebe Frau. Seit dieser Zeit bin ich in der Alt-Katholischen Kirche aktiv.
Dieser kurze Abriss meines Lebenslaufes zeigt, dass Religion und Glaube für mich immer eine Rolle gespielt hat. Meine religiöse und geistige Heimat habe ich bei den Alt-Katholiken gefunden. Deshalb stehe ich auch dazu, dass ich manchmal schmunzelnd als Alt-Katholischer "Hardliner" bezeichnet werde. Diesen „Titel“ nehme ich gerne an, wenn ich ihn als Aufgabe verstehen darf, für die Unverfälschtheit unserer Kirche einzutreten: "Bei den Alt-Katholiken kann man alles machen; da wird alles toleriert", so oder ähnliches höre ich schon seit Jahren. Gegen solchen falsch verstandenen Liberalismus gilt es sich entschieden zur Wehr zu setzen, denn wir sind keine Kirche der Beliebigkeiten und Unverbindlichkeiten. Auch bei uns kann man sich nicht seine eigene Kirche „stricken“.- Wir sind eindeutig christlicher, menschlicher und zeitgemäßer, als vielleicht manche andereKirche.
- Wir sind katholisch, d. h.: Allumfassend.
- Wir berufen uns auf Jesus, den Christus und die alten, sprich frühen Gemeinden, die alten Lehren.
- Dennoch sind wir durchaus auch dogmatisch ausgerichtet, was vielen vielleicht nicht bewusst ist. So sind u. a. die Katholizität, das Apostolische Glaubenbekenntnis und der Kanon der Bibel auch für uns dogmatisch.
Ein paar Beispiele dazu:- Ich bin wahrlich nicht frauenfeindlich, der Herr ist mein Zeuge, aber z.B. diese neue "Gerechte Bibel", in der alles auf eine feminine Sprachweise ungeschrieben wird, ist nach meiner Ansicht absolut am Wesentlichen vorbei. Dass Gott nicht nur unser Vater, sondern auch Mutter für uns ist, kann man auslegen, deuten und predigen, aber muss man dafür die Bibel umschreiben? Muss man die Apostel mit Apostellinnen ergänzen (für mich historisch völliger Unsinn), nur um niemanden verbal zu ignorieren? Wenn wir die Bibel leben, in der Anerkennung aller Geschöpfe, dann braucht man solch einen solchen verbalen Firlefanz nicht. Wir, also die Alt-Katholische Kirche, leben doch real den Feminismus, denn bei uns können und sollen Frauen Priesterinnen sein und werden! Wozu dann, ausser zur literarischen Unterhaltung, eine feminine Bibel?
- Oder: Diejenigen, die im Glaubensbekenntnis "katholisch" durch "christlich" ersetzen, haben offenbar nicht verstanden, dass „Katholisch sein“ eben nicht rom-katholisch bedeutet, sondern allumfassend.
- Und noch ein Beispiel: Wir haben ein ganz neues Messbuch erhalten. Feiern wir Gottesdienst nach diesem Dokument. Warum den Wein durch Saft ersetzen? Warum die Hostie durch Kekse oder Fladenbrot?
Es gäbe noch viel mehr zu sagen. Hoffentlich ergeben sich Gedanken hier im Netz. |
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