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Markus Kremer
Anmeldedatum: 13.07.2008 Beiträge: 1 Wohnort (nur bei Vollmitgliedschaft erforderlich ): Bonn
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Verfasst am: 17.07.2008, 17:50 Titel: Gibt es ein alt-katholisches Stundengebet bzw. Brevier? |
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In der römischen Kirche gibt es ja ein offizielles Stundengebet, das aus verschiedenen "Horen" besteht. In den Orden wird dies oft auch gemeinsam gebetet. Die Laudes ist das Gebet am Morgen und die Vesper das Gebet am Abend. Die Texte sind für alle deutschsprachigen Bistümer vorgegeben (allerdings haben etwa die Benediktiner ein eigenes Stundengebet, das wesentlich umfangreicher ist). Gibt es ein eigenes alt-katholisches Stundengebet? Was beten die Priester, die ein regelmäßiges Stundengebet vollziehen wollen? Gibt es eine Pflicht zum Beten des Breviers? Oder ist das Beten völlig dem einzelnen (also auch dem Priester) freigestellt und jeder kann das selber entscheiden? Gibt es dazu authentische bzw. offizielle liturgische Bücher? Muss ein Alt-Katholik, der gerne das Stundengebet vollziehen möchte, etwa auf die Texte der römischen Kirche zurückgreifen? Dabei würden allerdings sicher einige Textteile dem eigenen kirchlichen Selbstverständnis nicht gerecht. Wer weiss was? |
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neuhaus-kiefel

Anmeldedatum: 09.11.2006 Beiträge: 16 Wohnort (nur bei Vollmitgliedschaft erforderlich ): Singen
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Verfasst am: 18.07.2008, 23:00 Titel: Spannende Fragen |
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Lieber Markus, da sprichst Du aus meiner Sicht ein spannendes Thema an. Es ist ungefähr genau so spannend wie die Frage, ob in der alt-katholischen Liturgie Weihrauch verwendet wird oder ob es eine alt-katholische Marienfrömmigkeit gibt.
Erst einmal die Antwort: Nein, ein eigenes Stundenbuch der Alt-Katholiken in Deutschland gibt es nicht, es wird aber in manchen Köpfen darüber nachgedacht, eines zu erstellen.
Ich denke an mein Seminarleben in Bonn: Wir haben sehr darum gerungen, welche Form wir für´s Tagzeitengebet finden könnten, da das ja eine sehr alte Form ist und nicht gering zu schätzen ist. Wir sind erstaunlicherweise wieder beim "römischen" Stundenbuch gelandet, weil alles andere nichts taugt. Es hat keinen Sinn, immer zu blättern und sich die Texte selbst zusammenzusuchen, da man sich ja gerne "fallen" und führen lassen möchte. Wir haben dann in der Praxis die Bitten für den Papst weggelassen.
Allerdings gibt es in unserem Bistum starke Vorbehalte gegenüber dem Stundengebet, weil manche vielleicht unter dem Pensum und dem Pflichtdruck gelitten haben, was ja verständlich ist. Manche greifen heutzutage zum "Te Deum", das von Maria Laach aus herausgegeben wird. Dies ist jedoch für das gemeinschaftliche Beten nicht wirklich brauchbar, aber auch fürs persönliche Beten ist es schwierig. "Ins Wasser fällt ein Stein" singe oder spreche ich gar für mich persönlich als Hymnus nur ungern.
Eine Alternative wäre vielleicht das Evangelische Tagzeitenbuch.
Das Thema wäre wie viele andere einmal auf breiterer Ebene zu diskutieren, z.B. bei einer Theologenkonferenz. Ich finde es gut, dass Du die Frage gestellt hast und bin auf weitere Beiträge gespannt. |
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