Alt-Katholisches-Forum.de

[Lissy Pötter]

Die Botschaft von "Ostern" ...

...ist der zentrale Punkt unseres christlichen Glaubens. Aus der drohenden Gottesgestalt des alten Testaments ist der "Gott der Hoffnung" geworden, der selbst den Tod zu überwinden vermag. Und der Gott der Liebe, der sich selbst aufopfert und an das Kreuz schlagen läßt, um für seine Hoffnungs-Botschaft ein jahrtausendelang wirkendes Symbol zu setzen. Der wohl empörendste Justizirrtum der Geschichte, die aus Machtgründen erfolgte Hinrichtung eines Menschen, der nur Gutes getan hatte, bewegt bis heute die ganze Christenheit - und ruft die Lebensgeschichte von Jesus stets neu in Erinnerung. Das macht seinen Tod zu einem mächtigen Symbol über Jahrtausende.

Die wichtigste Botschaft ist jedoch die Auferstehung! Jesus hat damit die Grenzen gesprengt, die kein Mensch überschreiten kann, nämlich das Sterben. Für nichtgläubige Menschen wäre das zugleich auch das Ende des Daseins, danach ist alles aus! Für uns Christen bedeutet dies aber die berechtigte Hoffnung, dass es ein "Leben danach" gibt, wenn auch in einer anderen Form. Diese aus dem Glauben begründbare Gewissheit ist ein Grund für eine Lebensfreude, die man sonst gar nicht empfinden kann. Diese Lebensfreude an unserer Kinder weiterzugeben, mit dieser Lebensfreude anderen Menschen zu begegnen, ist unsere Form Jesus zu danken für das, was er für uns getan hat.

Vor allem ist die Auferstehungs-Botschaft aber für unseren Alltag wichtig: Aus jeder Krise, die ja sowas wie einen "Karfreitag" darstellt, kann sich eine "Auferstehung" entwickeln - die Hoffnung, dass sich aus schweren Lebenssituationen alles wieder zum Guten wendet. Und sogar noch mehr: Dass es hinter vielleicht sogar noch besser ist!


Ostern geht nicht ohne Karfreitag!

Doch eine "Auferstehung" funktioniert nicht ohne vorangegangenen "Karfreitag"...! Dass dies Realität unseres Lebens ist, sehen wir an den vielen Beispielen, wo Menschen sich erst dann zu Veränderungen in ihrem Leben aufraffen, wenn es gar nicht mehr anders geht, wenn der Leidensdruck zu groß geworden ist. Dann entsteht oft Neues in ihrem Leben. Manchmal sagen Menschen dann, "es konnte mir eigentlich nichts besseres passieren, als diese schwere Lebenskrise. Denn sonst hätte ich nie den Antrieb gehabt, etwas an meinem Leben zu verändern - und jetzt geht es mir besser als je zuvor!".

Und das ist die eigentliche Botschaft von Ostern - dass wir über unsere vielen kleinen privaten "Karfreitage" nicht zu verzweifeln brauchen, sondern stattdessen das Potential darin sehen, es zu unserer privaten "Auferstehung" werden zu lassen - wenn (!) wir nicht in unserem Karfreitagsfrust verharren, sondern im Vertrauen auf Ostern uns an die Veränderungen in unserem Leben wagen! Ostern kann uns dazu die Kraft geben!